Mit einer Fähre gelange ich heute morgen auf die Insel San Pietro. Gleich neben dem Fährhafen liegen Segelboote und Motoryachten vor Anker. Bevor ich mich auf die Suche nach meinem Segelboot begebe, genehmige ich mir einen Espresso in einer der vielen Bars am Hafen.
Die nächsten fünf Tage werde ich auf dem Segelboot mit dem Namen „Nuvola“ verbringen. In der Marina suche ich jetzt mein Boot. Da kommt mir auch schon Francesca entgegen. Sie ist Eignerin von der „Nuvola“ und Gründerin der Agentur www.italycharter.it.
Wir beschließen heute nicht mehr auszufahren und ich spaziere durch die schmalen Gassen der kleinen Stadt Carloforte. Ich spreche abgesehen von ein paar Wörtern (un birra, un cafe) leider kein Italienisch. Mir fällt aber gleich auf dass der Umgangston zwischen den Menschen ein etwas rauerer ist, als zum Beispiel an der Adriaküste, wo sich die Italiener am liebsten in den Armen liegen. Vielleicht liegt das ja auch an der rauen See hier? Zugegeben, der starke Wind macht mir etwas Sorgen. Vielleicht ist es morgen etwas ruhiger, vielleicht ist es einfach der Respekt vor hohen Wellen. Ich habe auf jeden Fall vollstes Vertrauen in meine Skipperin Francesca und ihrem Mann Federico, der ebenfalls mit an Bord sein wird.
Am Abend mache ich mich mit einem Guide auf den Weg um die Insel zu erkunden. Vom Leuchtturm im Norden der Insel habe ich einen Blick auf die steile Felsen, die aus dem Meer ragen. Von hier oben leuchtet das Meer in vielfältigen Grün- und Blautönen.
Die Insel San Pietro ist recht klein und so fahren wir jetzt ganz in den Süden. Bei einem Glas sardinischen Weißwein beobachte ich, wie sich die Sonne dem Horizont nähert und schwupps, schon ist sie weg.