Reisedoktor

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Franz Roitner

AIDAaura: Olbia und die Bahnfahrt mit einem historischen Zug

Möwen kreisen über mir. Sie lotsen die AIDAaura früh am Morgen durch die Bucht von Olbia. Die Morgensonne wirft eine sattes und kontrastreiches Licht auf die Umgebung. Es ist immer wieder ein besonderes Gefühl, wenn ich mit einem Kreuzfahrtschiff in einen Hafen einlaufe.

AIDAaura Olbia Hafeneinfahrt

Bei der Anreise mit einem Flugzeug landet man einfach und ist da. Punkt. Mit einem Schiff nähert man sich langsam einem meist unbekannten Ort. Die Spannung steigt von Minute zu Minute bis der Kapitän die erlösenden Worte „Guten Morgen, meine Damen und Herren! Willkommen in … “ spricht. Heute ist es die Stadt Olbia auf Sardinien.

Möwe in Olbia Olbia Hafeneinfahrt

Ich schließe mich heute einer AIDA-Ausflugsgruppe an. Je weiter der Bus ins Landesinnere vordringt, umso schlechter wird das Wetter. Gestern war mir in Ajaccio zu heiß, dass ich mir eine Kappe gegen die Sonnenstrahlen und die Hitze kaufen musste.

Granithäuser Sardinien

Heute war ich um einiges optimistischer und genau jetzt fängt es an zu regnen. Dazu bläst ein eiskalter Wind übers Land. Im ersten Geschäft kaufe ich mir eine vierte Kleidungschicht. Dabei habe ich Glück, denn heute ist Feiertag und fast alles hat geschlossen. Andere Gäste sind mit kurzer Hose und T-Shirt unterwegs. Den schönen Granithäusern schenke ich wenig Aufmerksamkeit. Ich warte bei einem Espresso auf die Weiterfahrt.

Sardinien Straßenszene Sardinien

Das Frieren ist nur von kurzer Dauer. Ich steige in einen alten Eisenbahnwaggon, der von einer Diesellok gezogen wird. Im Waggon selbst ist es mir zu eng und ich stelle mich am hinteren Ende in den Einstiegsbereich. Hier muss ich zwar stehen, habe aber einen freien Blick nach drei Seiten.

Zugfahrt durch die Gallura

Der Zug quengelt, knarrt und quietscht. Wir bewegen uns. Ganz hinten schaukelt es am meisten. Ich hätte besser Tabletten gegen Seekrankheit mitgenommen. Nach zwei, drei Minuten habe ich auch verstanden, wie ich die Fenster an beiden Seiten öffnen kann. Jetzt kann ich in alle Richtungen fotografieren.

Eisenbahnwaggon Bahnfahrt Sardinien

Am Stausee bleiben wir auf den Schienen stehen und bekommen ein Picknick serviert. Die alte Bahntrasse ist nur mehr mit Touristenzügen unterwegs. Es wird kein Gegenverkehr erwartet. Sardisches Brot, Salami, Käse und Oliven stehen schon für uns bereit. Dazu gibt es sardischen Wein, einfach köstlich.

Zugfahrt Sardinien Sardische Spezialitäten

14:30 Uhr, der fünfstündige Ausflug ist vorbei und ich bin in meiner Kabine der AIDAaura retour. Oft muss ich mich bei einer Kreuzfahrt zwischen organisierten Ausflug oder privaten Entdeckungen entscheiden. Die Liegezeiten sind bei dieser Kreuzfahrt sehr lange, länger als sonst üblich. Das ist Teil des neuen AIDA Selection Konzeptes, lasse ich mir sagen.

AIDAaura in Olbia Olbia Shuttle Bus

Der Shuttle-Bus pendelt alle zehn Minuten zwischen Schiff und der Stadt Olbia. Das nütze ich gleich aus und habe heute noch bis 19:00 Uhr gemütlich Zeit. Das Stadtzentrum ist überschaubar. Heute ist es sehr ruhig in der Fußgängerzone. Es ist 1. Mai, Staatsfeiertag. Gearbeitet wird nur in den Restaurants, kleinen Cafes und Souvenirshops.

Olbia Stadt Olbia Kirche

Der Tag endet fantastisch mit einer Hafenausfahrt bei Sonnenuntergang.

Olbia Hafenausfahrt
AIDAaura in Olbia AIDAaura Olbia Reisedoktor

Ein Tag in der Bucht von Chia - Sardinien

Nach ein paar Tagen als Gast auf dem Segelboot verlangsamt sich mein Tagesablauf. Ich wache Tag für Tag später auf, nehme ein erfrischendes Bad im Meer und setze mich mit einem Espresso an Deck. Einfach in den Tag reinleben, keinen Plan haben, die Sonne und den Wind spüren, und das direkt auf dem Meer: kann Urlaub noch besser sein?

Segelurlaub auf Sardinien Strand auf Sardinien

Mit dem Beiboot bringt mich Francesca am Nachmittag an den Strand. Es ist kaum ein Hauch von Wind zu spüren, die Sonnte brennt vom Himmel. Ich gehe den Weg zum Torre di Chia hinauf und komme ins Keuchen. Die Anstrengung lohnt sich aber doch. Der Blick über die Bucht ist traumhaft schön. Das kühle Bier in der Strandbar schmeckt gleich doppelt so gut.

Torre di Chia auf Sardinien

Zum Schwimmen kehre ich aber gerne auf unser Segelboot zurück. Hier habe ich meine Ruhe und beobachte das Strandtreiben vom Wasser aus. Während ich so das Leben genieße, fängt Federico ein paar Fische, die wir dann am Abend bei einer Flasche Wein verzehren. Vorab gibt es wie immer Salami und sardisches Brot.

Frischer Fisch Sardische Spezialität

Leider ist das meine letzte Nacht an Bord. Morgen muss ich meine Kabine verlassen, der Rückflug nach Wien ist gebucht. Schade, das Leben an Bord hat mir gut gefallen.

Italycharter

Die archäologischen Ausgrabungen von Nora - Sardinien

Heute früh segeln wir weiter ostwärts und ich teste meine neue 360° Grad Kamera.

An der Küste Sardinens befinden sich insgesamt 60 Wachtürme. Von jedem Turm sieht man bis zum nächsten und so konnten die Wächter die gesamte Küstenlinie von Sardinien beobachten. Der Torre di Nora steht ganz in der Nähe unseres Ankerplatzes, den wir zur Mittagszeit erreichen.

Ausgrabungen Nora

Dieser Ort war bereits den Phöniziern bekannt. Sie errichteten einen Handelsposten, der später von den Römern eingenommen wurde. Ich schließe mich einer obligatorischen Führung der archäologischen Stätte an. Aufwändige Bodenmosaike erinnern noch an die alten römischen Bäder. Heute badet man an den umliegenden Stränden.

Bodenmosaik Nora Sardinien Sardinien Ausgrabungen

Gegen Abend kommen noch mehr Segelboote in die Bucht. In der Hängematte auf unserem Boot lasse ich den Tag ausklingen.

Italycharter Hängematte Torre di Nora Sardinien