Reisedoktor

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Franz Roitner

Manzanillo und weiter in die Sierra Maestra

Nach dem Frühstück spaziere ich heute nochmals gemütlich durch die Gassen von Manzanillo. Um den Hauptplatz befinden sich schöne kolossale Gebäude, die zum Teil im maurischen Stil errichtet wurden. Der Zahn der Zeit nagt an den Häusern. Vor rund 100 Jahren war Manzanillo sicher eine sehr prunkvolle Stadt.

Imbiss in Manzanillo Pferdefuhrwerk in Manzanillo

In der Stadt verkehren mehr Pferdefuhrwerke als Autos. Viele Touristen verirren sich (noch) nicht hierher. Die Stadt hat sich so ihren authentischen Charme erhalten und liegt irgendwie im Dornröschenschlaf.

Manzanillo - Kuba

Gegen Mittag breche ich auf und fahre mit meinem Mietwagen an den Rand des Gebirgszuges der Sierra Maestra. Meine Unterkunft ist ein staatliches Hotel und hat sicher schon bessere Zeiten hinter sich. Am Pool steht ein Schild „It is not in use“, ja klar, ist ja kein Wasser drinnen. Wahrscheinlich würden sonst Leute in das leere Betonbecken springen 😉 Auf Baden hatte ich eh keine Lust.

Kuba Pool Pool not in use

Von der Bar aus habe ich einen super Blick in die Umgebung. Hier verbringe ich den Nachmittag mit Lesen und Blogschreiben.

Sierra Maestre Kuba

Fahrt nach Bayamo und Manzanillo

Ich verabschiede mich von der quirligen Stadt und verlasse Santiago de Cuba westwärts. Die Straßenbeschilderung auf Kuba ist nicht immer ausreichend oder fehlt manchmal komplett. Vor der Reise habe ich mir die App „Maps.me“ auf mein Handy geladen. Das Kartenmaterial ist sehr gut und es navigiert mich durch Kuba. Das spart viel Zeit und Nerven und ich kann diese App jedem empfehlen, der eine Mietwagen-Reise durch Kuba plant. Vielen Dank für den App-Tipp vom Reiseblog Anders Reisen.

Kuba - Bayamo Bayamo - Kuba

Mittagsstopp mache ich in Bayamo.  Die Sonne will sich heute leider gar nicht zeigen und es hat ziemlich abgekühlt. Die Stadt hat einen schönen Hauptplatz und eine lange, sehr belebte Fußgängerzone. Etwas abseits geht es weniger hektisch zu und ich kann gemütlich durch die Gassen streunen.

Bayamo

Mein Reiseführer schreibt, dass jeden Samstagabend ein kleines Straßenfest in Manzanillo stattfindet. Ich habe das bei meiner Buchung der Reiseroute nicht gewusst, aber das trifft sich natürlich gut, denn heute ist Samstag und ich mache mich auf den Weg.

Che Guevara auf Kuba Spanferkel in Manzanillo

In den Straßen riecht es schon nach Spanferkel. Auf dem Hauptplatz stellen Restaurants schön geschmückte Tische auf. Aus einer riesigen, aber schon ziemlich kaputten Lautsprecherbox kommt kubanische Popmusik. Nach einem köstlichem Stück Ferkel spaziere ich noch durch die Nacht nach Hause.

Manzanillo Strassenfest Manzanillo bei Nacht

Ausflug in die Umgebung von Santiago de Cuba

Heute früh mache ich mich mit meinem Mietwagen auf den Weg, um die Umgebung von Santiago de Cuba zu erkunden. Südöstlich der Stadt fahre ich in das Valle de la Prehistoria. Die Idee für das Einfahrtstor könnte von der Familie Feuerstein kommen und gleich danach entdecke ich die ersten, aus Beton gegossenen Dinosaurier.

Dinosaurier auf Kuba Tyrannosaurus Rex auf Kuba

Zu Fuß wage ich mich an die Betonriesen heran. Tyrannosaurus Rex oder Brontosaurus, wer ist jetzt wer? Als Kind haben mich die riesigen Urtiere interessiert, aber die Bestimmung fällt mir schwer, was wahrscheinlich auch an der Mittagshitze liegt.

Valle de la Prehistoria

Mein nächster Stopp ist das Cafetal La Isabelica. Die Anfahrt gestaltet sich mit meinem Mietwagen als schwierig. Die letzten Kilometer geht es über eine Lehmpiste und durch tiefe Wasserpfützen, und dann geht gar plötzlich nichts mehr. Ich lasse das Auto stehen und gehe die letzten Meter zu Fuß. Die Anreise hat sich trotzdem gelohnt und das Klima ist angenehm kühl. Früher wurden hier Kaffeebohnen geerntet und weiterverarbeitet. Das Haus des Plantagenbetreibers ist sehr nobel eingerichtet, es dürfte sich um ein sehr lukratives Geschäft gehandelt haben. Heute ist die Anlage ein Museum und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Cafetal La Isabelica Kaffeestrauch

Die Stadt Santiago de Cuba liegt in einer tiefen Bucht. Der Meerzugang ist schmal. Um sich vor Piraten zu schützen wurde an dieser Enge das Castillo de San Pedro del Morro errichtet, das ich von innen besichtige. Vom Meer aus sieht das Castillo sicher sehr beeindruckend aus.

Castillo de San Pedro