Heute steht ein weiteres Highlight auf der Mextrotter-Tour auf dem Programm, die alte Mayastätte Uxmal. Auf dem Weg dorthin, sozusagen als Einstimmung auf die Mayakultur, halten wir bei einer indigenen Mayafamilie. Reisegruppen, auch wenn sie sehr klein sind, die bei „Einheimischen“ einen Stopp einlegen, um die Lebensweise kennenzulernen, sehe ich immer misstrausich entgegen. Ich habe da schon viele schlechte Erfahrungen gemacht, denn oft sind das dann nur Herzeigewohnungen für Touristengruppen, wo Souvenirs verkauft werden.
Mit etwas Skepsis betrete ich das alte, mit Palmenblätter bedeckte Lehmhaus. Der Raum hat zwei, gegenüberliegende Türen, dazwischen ist eine große Hängematte angebracht. An den Wänden hängen Fotos der Familie. Auffallend ist ein kleiner Altar, eine Mischung aus Gegenständen der Mayakultur und des Christentums. Hernan, der Hausherr, erzählt von der Bauweise der Häuser und zeigt, was in seinem Garten so wächst, Erdnüsse zum Beispiel. Der Besuch erweist sich als höchstinteressant und für ein wenig Trinkgeld reisen wir auch schon wieder weiter.
Tagesziel von heute ist Uxmal, eine der bedeutendsten Mayastätten auf der Yucatán-Halbinsel. Wieder stehe ich heute vor einer gewaltigen, fast 40 Meter hohen Pyramide. Angeblich wurde sie in nur einem Tag errichtet, aber das ist eine Legende und darum nennt man dieses Bauwerk auch Pyramide des Zauberers.
Mayapyramiden habe ich auf der Reise schon einige gesehen, und jede ist wieder faszinierend anders und schön. Meine Aufmerksamkeit bei der Führung mit einem „echten Maya“, so wie der örtliche Guide immer wieder betont, wird aber immer wieder abgelenkt. Auf den Steinen sitzen immer wieder Leguane. Gut getarnt, und meist ohne sich zu bewegen, sitzen die kleinen Drachen zwischen den historischen Stätten und geben dem gesamten Ambiente einen noch mystischeren Anklang.
Als besonders sehenswert in Uxmal finde ich die aufwändig verzierten Gesimse und Ornamente. Gut zu sehen sind diese vor allem im „“Nonnen-Viereck“. Dies ist ein Platz, der auf allen vier Seiten mit langgezogenen Gebäuden umgeben ist. Nonnen gab es hier aber zu Mayazeiten sicher nicht. Der Name kommt von europäischen Missionaren, denen die Anlage wie eine Klosteranlage vorkam.